Fragment - Only the singing parts exist from Mozart's autograph
Music: Wolfgang Amadeus Mozart Date and place of composition: Salzburg, Austria, 1779-80 Libretto: Johann Andreas Schachtner Première: Unknown Cast: Zaide, Sultan's predilect...........................soprano Gomatz, young man working for the Sultan............tenor Allazim, Sultan's gardener..........................bass Sultan Soliman......................................tenor Osmin...............................................bass Zaram...............................................speaking slaves, guards Libretto: ERSTER AKT ERSTER AUFTRITT N.1 Lied VORSÄNGER Brüder, lasst uns lustig sein, trotzet tapfer den Beschwerden, denkt, es ist der Fluch auf Erden: Jeder Mensch hat seine Pein. Lasst uns singen, lasst uns lachen, kann man's doch nicht anders machen. Welt und Not ist einerlei, keiner bleibt von Plagen frei. VORSÄNGER, DREI ANDERE SKLAVEN Lasst uns singen lasst uns lachen, etc. ZWEITER AUFTRITT N.2 Melologo (This is an orchestral part with a monolog for Gomatz) DRITTER AUFTRITT N.3 Arie ZAIDE Ruhe sanft, mein holdes Leben, schlafe, bis dein Glück erwacht; da, mein Bild will ich dir geben, schau, wie freundlich es dir lacht: Ihr süssen Träume, wiegt ihn ein, und lasset seinem Wunsch am Ende die wollustreichen Gegenstände zu reifer Wirklichkeit gedeihn. N.4 Arie GOMATZ Rase, Schiksal, wüte immer, dieser Schild trotz deiner Wut; deine Schläge fürcht' ich nimmer, nein, dieses Bild macht alles gut. Diese holden Augenlider, dieses Mundes Purpurrot bringt mir alles zehnfach wieder, würgt mich auch dein Unsinn tot. N.5 Duett ZAIDE Meine Seele hüpft vor Freuden, kaum mehr weiss ich, wo ich bin. GOMATZ Aller Unstern, alles Leiden ist bei mir auf einmal hin. ZAIDE Trost und Wonne, Ruh' und Friede tränkt wie Balsam meine Brust. GOMATZ O Zaide! Welch ein Labsal, welche Lust! BEIDE Möchte mur das Glücksrad stehen und sich nimmer weiter drehen. GOMATZ O Zaide, welche Freud! ZAIDE Gomatz, welche Seligkeit! VIETER AUFTRITT N.6 Arie GOMATZ Herr und Freund! Wie dank' ich dir, lass mich deine Knie umfassen, doch ich muss dich schnell verlassen, denn ich brenne vor Begier. Lass dich küssen, lass dich drücken! Ach! im Taumel von Entzücken weiss ich selbst nicht, was ich tu'. denn die Triebe miener Liebe rauben mir der Sinnen Ruh. FÜNFTER AUFTRITT N.7 Arie ALLAZIM Nur mutig, mein Herze, versuche dien Glück. Verschaffe dir selber ein bess'res Geschik! Man muss nicht verzagen, durch tapferes Wagen schlägt oftmals der Schwache den Stärkern zurück. SECHSTER AUFTRITT N.8 Terzett ZAIDE O selige Wonne! Die glänzende Sonne steigt lieblich empor. GOMATZ O Himmel, o Glücke! Das Trauergeschicke verliert seinen Flor. ALLAZIM Sehet dort in sanften Wogen, wie der bunte Regenbogen euch als Friedensbote lacht. ZAIDE Aber seht dort in der Ferne blutige Kometensterne! Hört ihr wie der Donner kracht? GOMATZ Nur der Kummer macht dir Schrecken. GOMATZ, ALLAZIM Gottes Schirm wird uns bedecken, trau' nur fest auf seine Macht. ZAIDE, ALLAZIM O mein Gomatz! GOMATZ, ALLAZIM O Zaide! ZAIDE, GOMATZ Möchten doch einst Ruh' und Friede nach so vieler Qual und Pein unsrer Treue Preise sein. ALLAZIM Wonne, Ruh' und steter Friede werden euch nach Qual und Pein einst der Treue Preise sein. ZWEITER AKT ERSTER AUFTRITT N.9 Melologo (This is an orchestral part with a monolog for Soliman) ZWEITER AUFTRITT Arie SOLIMAN Der stolze Löw' lässt sich zwar zähmen, er nimmt vom Schmeichler Fessel an, doch will man sklavisch ihn beschämen, steigt seine Wut bis zum Tyrann. Er brüllet mit furchtbarer Stimme und schleudert im wütenden Grimme die Kettenin Trümmern zur Erd', und was ihm entgegen, wird von seinen Schlägen zum Tode, zum Tode verheert. DRITTER AUFTRITT N.10 Arie OSMIN Wer hungrig bei der Tafel sitzt und schmachtend Speis' und Trank nicht nützt, mag selbst sein Glück nicht machen. Er ist fürwahr ein ganzer Narr. Wer soll nicht drüber lachen? Ha... ha! Wer schnatternd über Kälte lärmt und sich bei naher Glut nicht wärmt, mag selbst sein Glück nicht machen. Er ist fürwahr ein ganzer Narr. Wer soll nicht drüber lachen? Ha... ha! Wer winselt, jammert, schreit und flucht, und was er hat, erst ängstilich sucht, mag selbst sein Glück nicht machen. Er ist fürwahr ein ganzer Narr. Wer soll nicht drüber lachen? Ha... ha! VIETER AUFTRITT N.11 Arie SOLIMAN Ich bin so bös' als gut. Ich lohne die Verdienste mit reichlichem Gewinnste; doch reizt man meine Wut, so hab' ich auch wohl Waffen, das Laster zu bestrafen, und diese fordern Blut. FÜNFTER AUFTRITT N.12 Arie ZAIDE Trostlos schluchzet Philomele, in dem Käfig eingeschränkt, und beweint mit reger Kehle, dass man ihre Freiheit kränkt. Tag und Nacht mag sie nicht schlafen, hüpfend sucht sie Raum zur Flucht. Ach, wer könnte sie wohl strafen, wenn sie findet, was sie sucht. SECHSTER AUFTRITT N.13 Arie ZAIDE Tiger! wetze nur die Klauen, freu' dich der erschlichnen Beut'. Straf' ein törichtes Vertrauen auf verstelle Zärtlichkeit. Komm' nur schnell und töt' uns beide, saug' der Unschuld warmes But. Tiger! reiss' das Herz vom Eingeweide und ersätt'ge deine Wut. Ach mein Gomatz! mit uns Armen hat das Schiksal kein Erbarmen. Nur der Tod endigt unsre herbe Not. SIEBENTER AUFTRITT N.14 Arie ALLAZIM Ihr Mächtigen seht ungerührt auf eure Sklaven nieder, und weil euch Glück und Anseh'n ziert, verkennt ihr eure Brüder. Nur der kennt Mitleid, Huld und Gnad', der, eh' man ihn zum Rang erhoben, des wandelbaren Schicksals Proben im niedern Staub gesammelt hat. ACHTER AUFTRITT N.15 Quartett GOMATZ Freundin! stille deine Tränen, lass den Tod die Liebe krönen. ALLAZIM Welch ein Schmerz! mein Herze bricht! SOLIMAN Alle Tränen nützen nicht. ZAIDE Lass mich, Herr, allein verderben, ich bin schuldig, Gomatz nicht. SOLIMAN Alle beide müsst ihr sterben! ALLAZIM Welch ein Schmerz! mein Herze bricht! ZAIDE, GOMATZ Himmel, höre doch mein Flehen, lass allein (mit ihr) mich untergehen. ALLAZIM Soliman, ach hör' mein Flehen, lass sie nicht zugrunde gehen. SOLIMAN Fort, vergebens ist dein Flehen, lass sie zugrunde gehen. ZAIDE, GOMATZ Ach das Leben hat für mich kein Reize mehr in sich (ohne dich). ALLAZIM Mitleid, Herr, erhöre mich, Mitleid, Herr, besänft'ge dich. SOLIMAN Fort, umsonst bemühst dir dich, geh', dein Fleh'n beleidigt mich.
contributed by Camila Argôlo Freitas Batista